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Mittwoch, 15. Januar 2025, im Gespräch mit Dr. Reinhard Brandl, MdB: "Welche Auswirkungen hat der Wahlsieg Trumps auf die deutsche Sicherheitspolitik?"

Donald Trump ist der 45. und 47. Präsident der USA.

Am 20. Januar 2025 wurde er erneut vereidigt. Welche Auswirkungen hat Trumps Rückkehr ins Weiße Haus auf die deutsche und europäische Sicherheitspolitik? Das diskutierte der Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl in einem Pressegespräch auf Einladung des Ingolstädter PresseClubs im Armeemuseum.

Für Brandl ist klar: Donald Trump ist auf die zweite Präsidentschaft weit besser vorbereitet als auf die erste. Und dieses Mal fordert er totale Unterwerfung. Feindbilder sind für den neuen Präsidenten vor allem Mexiko - wegen der Flüchtlinge. Und Deutschland, wegen eines Handelüberschusses.

Von Diplomatie halte Trump überhaupt nichts. Politik sei für ihn nicht ein Verhandlungstisch, sondern eher eine Arena, in der es Sieger und Verlierer gibt. Und Trump will die USA und sich selbst als Sieger sehen.

Eines sei klar, so Brandl: "Für Deutschland und Europa werden die Trump-Jahre anstrengende Jahre. Trump pflegt einen imperiale Vorstellung von Amerika." Seine Forderungen nach Grönland und dem Panama-Kanal sieht Reinhard Brandl eher als Dealen. Er fordert das Land und bekommt den Abbau der Bodenschätze zugesichert. das wäre so ein Deal." Oder die Schiffe unter amerikanischer Flagge, fahren vergünstigt durch den Panamakanal. Solche Deals kann sich Brandl unter Trump vorstellen.

Brandl glaubt nicht, dass Trump die USA aus der Nato heraus nimmt. "Das wird er nicht schaffen." so sehr er auch versuche, das Bündnis zu unterminieren. Und auch die EU werde sich nicht unterwerfen. Sie könne den Unterschied machen. Dafür aber brauche es einen gemeinsamen Auftritt.

Besonders trifft es Deutschland, weil wir militärisch immer auf die USA vertraut haben und unsere Verteidigung von ihnen abhängt. Brandl sprach beim jetzigen Zustand der Bundeswehr durchaus auch von Fehleinschätzungen in früheren Jahren. Nach dem Ende des Kalten Krieges und mit der Wiedervereinigung hätte man gedacht, man sei von Freunden umzingelt. Damals habe man einfach übersehen, wie viel die Amerikaner im Hintergrund für unserer Land erledigt hätten.

Text: Manfred Dittenhofer, Fotos: Jörg Tiedt

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